Was die Freak Brothers mit dem Mauerfall zu tun haben.

Der schlimme Zustand der Landstrassen, unberechenbar und löchrig, hat uns davon absehen lassen, sofort am Abend der Maueröffnung auf unseren Motorrädern bis nach Berlin zu knattern. Die Nachtstunden des November ’89 sind in meiner Erinnerung trüb und neblig.
Entsprechend grau und eng kam mir Westberlin später vor.

Was waren wir neugierig! Als ich zum ersten Mal auf dem Kurfürstendamm stand, war kaum ein Durchkommen. Die Menschen reckten sich nach Hotdogs, die von Lastern herunter verteilt wurden. Alle lachten, die Westberliner winkten uns zu, wir winkten zurück. Mir war die Kauzigkeit unserer Kleidung überaus bewusst, aber egal, denn wir waren viele.
In einem kleinen, überlaufenen Buch- und Schreibwarenladen kaufte ich mir „The Fabulous Furry Freak Brothers, Wunderwarzenschwein und andere Stories aus den Sechzigern“. Ein Klassiker. Und eine Wahl, auf die ich heute noch stolz bin.

Vielleicht hole ich den Band heute Abend mal wieder aus dem Schrank und lese ein wenig.