So war die #rpTEN. Ein Rückblick.

Eine Woche ist seit der re:publica 2016 vergangen, höchste Zeit für ein paar lose Gedanken.

#rpTEN, das waren für mich Frauen und Männer um die Dreissig mit aufgeschnallten VR-Brillen, die sich anschliessend im Kurs „Snapchat für Erwachsene“ (!) auf den Stand der Zeit bringen lassen.
Leute wie Du und ich also!

„Warum Lügengeschichten funktionieren“, wie sie wirken, wo das Korn der Wahrheit versteckt ist. Und wichtig, wie gegenargumentiert wird. Must-See!

Die Organisierte Liebe wird mir besonders im Gedächtnis bleiben. Eine dieser Sessions, in die man zufällig gerät, und dann… Ach, seht selbst.

Kniffe, um sich gegen Cyber-Stalker zur Wehr zu setzen. Aus nachvollziehbaren Gründen wurde der Vortrag von Leitmedium nicht für die breite Öffentlichkeit archiviert.

Die Müllabfuhr im Internet – Outgesourcte Billiglöhner, die sich auf den Philippinen dem traumatisierenden Dreck aus Facebook & Co. aussetzen.

Landwirtschaft 4.0 findet vor unserer Haustür statt, wenn GPS-gestützte Trecker das Feld bis auf zwei Zentimeter genau umgrubbern. Mit Hilfe von ausgewerteten Satellitenbildern der letzten zehn Jahre.

Herr Oettinger „…bewarb er sich auf den Stoiber-Transrapid-Gedächtnispreis. Im Sekundentakt warf er mit Buzzwords um sich, ein Zusammenhang war meist nicht erkennbar“, sagt Thomas Knüwer.

Die Leute reissen ja immer die Augen auf, wenn sie hören, dass ich bisher bei jeder #rp am Start war, mit nur einer Ausnahme: 2015 (kein Early Bird-Ticket erwischt).
Obwohl für mich das vielzitierte Klassentreffen-Feeling längst verloren gegangen ist, waren auch diesmal wieder genügend Kandidaten anwesend, die an allen drei Tagen kein einziges Panel gesehen haben, und die stattdessen auf dem Hof dem Bier, der Sonne und ihren Internetbekanntschaften frönten. Schön. Bleibt drinnen mehr Platz für mich.
Auch scheint die re:publica mittlerweile eine Veranstaltung zu sein, zu der mittelständische Unternehmen ihre Angestellten schicken, sobald diese auch nur das Geringste mit Social Media zu tun haben, daheim in der Provinz.
Oder ist etwa die integrierte Media Convention ein Grund für die stetig wachsende Business-Casual-Dichte?

Aber das ist okay, die #rp vernetzt nicht nur, sie erweitert Horizonte. Es kann nur vorwärts gehen. Einer der Gründe, weshalb ich immer wieder dort einchecke.

Leider muss auch im neunten Jahr der re:publica wiederholt werden, dass Werbung gefälligst als solche zu kennzeichnen ist. Das geht raus an alle Blogs, die ihre „unterstützt von“-Nennung absichtlich gaaanz ans Ende der Artikel legen.

Schnell haben die #rp-Organisatoren auf einen aufsteigenden Shitstorm reagiert:
„Für die kommenden Ausgaben der re:publica werden wir (…) einen ‚Code of Conduct‘ für die Zusammenarbeit mit Sponsoren und Partnern entwickeln. Dieser wird unter anderem eine noch klarere Kennzeichnung von Partner-Inhalten auf allen Kanälen und eine gewissenhaftere Prüfung von Werbemitteln beinhalten.“

Und zum Schluss, weil wir Liebe organisieren müssen:
Ich komme wieder!