Knallhart Re:publica-Nachlese. #rp13

Meine Re:publica 2013, das waren…

Reclaim, das WordPress-Plugin von Sascha Lobo und Felix Schwenzel, welches noch gar keines ist. Es benötigt Eure Hilfe, um ganz gross zu werden. Ihr Programmierer der Welt, vereinigt Euch! (Reclaim.fm.)

Der Google Glass-Mann, hinter dessen Rücken gelächelt wurde wie damals über die ersten iPad-Fritzen im Friedrichstadtpalast. Später kam heraus, dass die Brille gar nicht echt war, sondern – Hammer – aus dem 3D-Drucker stammte. Respekt! („Das Google Glass Experiment auf der re:publica“, Hannes Schleeh.)

Applaus, von dem man wünschte, er möge niemals enden. („Ihr wollt also wissen, was #aufschrei gebracht hat?“, Aufzeichnung.)

Youtuber, die seit Jahren kein Fernsehen mehr schauen, die kaum ein Mensch über 30 kennt – und die nach Beenden ihres Auftritts sofort von Kameras und Autogrammjägern eingefangen wurden. („YouTube zwischen Wildwest und Goldgrube“, Aufzeichnung.)

Tanja, Johnny und ihr Appell an die Alten, der Jugend die Freiheit im Netz zu lassen:
„Die Generation der digital Aufwachsenden
Ist die erste Generation,
die vielleicht unbewusst,
aber völlig selbständig
die Zeichen der Zeit erkennt
und die Zügel in die Hand nimmt.
Die sich selbst ausbildet.
Freiwillig.
In ihrer Freizeit.“

(„Unser Netzgemüse-Rant, vorgetragen auf der re:publica 2013“, Spreeblick.)

Jörg Heidrich, der anhand eines Telekolleg das Abmahnen von Websitebetreibern erklärte und aufzeigte, wie leicht dies möglich und wie industriemässig es betrieben wird. 330 000 Abmahnungen im Bereich des Wettbewerbsrechts 2011. 218 000 im Bereich Urheberrecht. („‚The first thing we do, let’s kill all the lawyers‘ – Die Anwälte, das Internet & die Abmahnungen“, Mitschnitt bei YouTube.)

Christoph Deeg, dem das Goethe Institut eine Forschungsreise nach Ostasien geschmissen hat, und der zum Thema „Gaming-Kultur in Asien – Lernkultur in Deutschland?“ sprach. Dabei stellte er die These auf, dass Gaming für Südkorea in den 90ern der Ausweg aus der Asienkrise war bzw. der Schlüssel eines nationalen Masterplans für die Digitalisierung der südkoreanischen Gesellschaft, von der wir uns hierzulande dank Drosselkom und Co. immer weiter entfernen. (Präsentationsfolien, „Gaming in Asien“ Teil 1 und Asienreise Teil 2.)

Christian Jakubetz, der zeitgleich zur Re:publica auch auf einem „durchschnittlichen Medienkongress“ in Mitteldeutschland weilte. Hochkreatives Gewusel in Berlin, “Mittagspausen mit Buffett und Smalltalk” in Leipzig. („Leben in medialen Paralleluniversen.“)

Die Würfel, in die wir liebend gerne hineingesprungen wären, deren Abriss sicher Spass gemacht hat (Twitpic) und von denen mindestens einer im Anschluss bis nach München flog. („Wie mein Re:publica-Würfel mit nach München flog“, Daniel Leicher.)

Der Quadrocopter, olles Ding, ist leider nie in die Menge gestürzt. (Flugvideo.)

Videomitschnitte, die schneller als die Drosselkom erlaubt ins Netz gewandert sind. (Alle Sessions, alle Clips in einer Übersicht von Michael Kreil.)

Das WLAN. Die Handy-Netze. Daran hatte schon keiner mehr geglaubt.

Das Business, zunehmend unübersehbar. Aus dem Bloggertreffen aka dem Bier unter Freunden ist zu gleichen Teilen eine Konferenz für jene geworden, die ihr Geld irgendwie in der Kreativ- und Medienwirtschaft und im/mit dem Internet verdienen. Jenen also, die das berühmte Bier auf dem Hof hauptsächlich zum knallhart Netzwerken nutzen. Überhaupt nicht schlimm, wenn Geld kleben bleibt.

Kombinat Schmackofatzke, ein kleiner Laden in der Prenzlauer Allee, dort durfte ich jeden Morgen frühstücken. Kuchen, Sandwiches, hmm… demnächst mehr an dieser Stelle.

Meine Re:publica 2013, das wart auch IHR. Die Ihr hier mitlest. Wir müssen das vertiefen. Nicht erst 2014.

Prost!

(Übrigens: dass doppelt so viel Bier wie Mate gekippt wurde, ist ganz schön asi.)