Deshalb mag ich Leipzig.

Deshalb mag ich Leipzig. Diese lächelnden Kästen, Häuschen, Tonnen, überall. Hier plumpst Dir kein meterdicker Papierklotz aus hundertmal überklebten Konzertplakaten vor die Füsse. Die gibt es hier kaum, weil (hoffentlich halbwegs anständig bezahlte) Menschen bei Wind und Wetter mit Spachteln durch die Strassen ziehen, um auch den winzigsten Spuckis den Garaus zu machen. Das mag man aus vielerlei Gründen doof finden, doch die emsigen Spachtelkolonnen machen den Weg frei für die Smileys. Ich finde, die blosse Anzahl der Smileys sagt viel mehr über das Leipziger Lebensgefühl aus, als es die euphorischsten (an Hamburger, Frankfurter oder Münchner Gazetten verkloppten) Hypezig-Texte hiesiger Journalistikstudentinnen könnten. Versucht Euch nur mal auszumalen, was voll fertige Einwohner einer richtig fiesen Stadt auf solche Freiflächen schmieren würden. Na also.

Tipp: Das Graffitismile-Tumblr, „a collection of smiles painted throughout the city of leipzig, germany“.